*7. Jan. 1899 in Paris, †30. Jan. 1963 ebd., Komponist und Pianist. Väterlicherseits stammte Poulenc aus dem südfranzösischen Dép. Aveyron, eine Herkunft, der er später seine Verwurzelung in einem unverfälschten, ländlich geprägten Katholizismus zuschrieb. Das von seinem Vater, dem Firmendirektor Émile Poulenc (1855–1917) mit Ehrgeiz geführte pharmazeutische Familienimperium (seit 1895 Rhône-Poulenc, größte Holdingges. der frz. chem. und pharmazeut. Industrie) ermöglichte dem Einzelkind Francis eine materiell unbeschwerte Kindheit und Jugend, die von Geborgenheit und Fürsorge gekennzeichnet war. Seiner Mutter Jenny, geb. Royer (1865–1915), einer talentierten, lebensbejahenden Amateurpianistin aus alteingesessener Pariser Familie, verdankte er eigenen Bekenntnissen zufolge neben einer bedingungslosen Liebe zur französischen Metropole seine künstlerische Ader mit einem ausgeprägten Hang zu Ulk, Schabernack und Frivolität, zumal deren mondäner Bruder, Poulencs Patenonkel Marcel Royer, gen. Papoum (1862–1945), Maler, Theaterbesucher und Salonlöwe, für den Heranwachsenden den Inbegriff des intellektuell versierten, kultivierten Parisers darstellte. Dieser Possenreißer zeigte Francis, wie exzentrisch – und von jeglichen Sorgen der Konzernleitung befreit – ein Pariser Lebemann seinen an Annehmlichkeiten reichen, abwechslungsreichen Alltag fristete, weckte seinen...