*22. Febr. 1772 in Vysoké Mýto (Hohenmaut, Böhmen), †7. Jan. 1810 in Wien, Pianist und Komponist. Frühzeitig erhielt er musikalischen Unterricht und galt als Wunderkind; später wurde er in Königgrätz von Ignaz Haas im Orgelspiel unterwiesen. Philosophische Vorlesungen hörte er in Prag, juristische in Wien, wo er seine Klavier- und Kompositionsstudien bei G. Pasterwitz, J. K. Vaňhal und vielleicht auch Mozart, dem er seine Variationen op. 1 (1791) widmete, ergänzte. Er erwarb sich bald einen guten Ruf als Komponist und Pianist und wurde von seinen Zeitgenossen als Virtuose gefeiert. Nach zweijähriger Tätigkeit als Klavierlehrer beim Grafen Adam Teleky erhielt Lipavský auf Empfehlung des Grafen einen Posten am K. K. Geheimen Kammerzahlamt in Wien.