* ca. 1690 in Florenz, † Jan. od. Februar 1735 ebd., Sänger (Altkastrat). Gaetano Berenstadt war Sohn eines Paukenschlägers deutscher Abstammung im Dienst des Großherzogs der Toskana. In Neapel sammelte er 1708 erste Erfahrungen auf der Opernbühne und ging dann wahrscheinlich nach Bologna, um bei Fr. A. Pistocchi zu studieren. Nach Engagements in Bologna und Florenz stand Berenstadt von Herbst 1712 bis Juni 1716 im Dienst des Kurfürsten Johann Wilhelm in Düsseldorf. Gemeinsam mit dem Soprankastraten A. Pasi gastierte er 1713 in Herten und traf dort mit A. Steffani zusammen, der wahrscheinlich zwei Duette für die beiden Sänger komponierte (vgl. L. Lindgren 1984, S. 41f.).Für die Saison 1717/18 wurde Berenstadt an das Londoner King’s Theatre verpflichtet, wo er überwiegend in Nebenrollen auftrat. Für die Wiederaufnahme des Rinaldo komponierte Händel drei neue Arien für Berenstadt, der die Partie des Argante sang, und A. Ariosti schrieb für ihn die Titelrolle in seinem Tito Manlio, die – ungewöhnlicherweise – im wesentlichen vier lange Rezitative und eine Arie umfaßt. Gemeinsam mit A. M. Bernacchi verließ Berenstadt England am Ende der Saison und hielt sich zwischen August und September zunächst in Düsseldorf auf. Im November erreichte er Dresden, wo er bis...