*1098 in Bermersheim bei Alzey, †17. Sept. 1179 in Rupertsberg bei Bingen, benediktinische Nonne, Komponistin, Dichterin, Theologin und Mystikerin. Hildegard von Bingens liturgische Musik war Teil einer ausgedehnten, mystisch inspirierten kreativen Tätigkeit, die Schriften zur Theologie, Naturgeschichte und Medizin umfasst. Sie gründete zwei Klostergemeinschaften, schrieb einen Kommentar zur Regel des hl. Benedikt und führte eine umfangreiche Korrespondenz.Hildegard war das jüngste von zehn Kindern des Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild, einer freien Adligen von niederem Rang. Die Vita S. Hildegardis, unter Hildegards Anleitung von Gottfried von Disibodenberg zwischen 1173 und 1176 begonnen, berichtet, daß Hildebert und Mechthild ihre Tochter dem Dienst des Herrn übergaben, doch die Quellen über Hildegards Jugend widersprechen sich. Der Vita läßt sich entnehmen, daß Hildegard im Alter von etwa acht Jahren gemeinsam mit Jutta (1092–1136), der Tochter des Grafen Stephan II. von Sponheim, ins Kloster von St. Disibod gegeben wurde. Das tatsächliche Datum von Juttas Übergabe ist jedoch zuverlässig als der 1. Nov. 1112 überliefert, als Hildegard ungefähr 14 Jahre alt war. Das Kloster in Disibodenberg selbst war noch im Jahr 1108 nicht wieder vollständig...