*21. Juni 1899 in Brno (Brünn), †18. Okt. 1944 in Auschwitz, Komponist. Nach frühem Klavierunterricht und Unterweisungen in Harmonielehre und Musiktheorie an der Musikschule der Beseda Brněnská von 1913 bis 1916 (Jan Kunc, Vilém Petrželka) studierte Haas von Sept. 1920 bis Juni 1922 Komposition in der Meisterklasse von L. Janáček am Brünner Konservatorium. Finanziell zunächst auf die Mitarbeit in den väterlichen Schuhläden angewiesen, gelang es ihm, durch Arbeiten für das Mährische Quartett und das Mährische Bläserquintett, durch Bühnenmusiken für das Brünner Theater sowie durch Auftragswerke für Rundfunk und Film in der Brünner Musikwelt seinen Namen als Komponist zu festigen. 1929 wurde er als Nachfolger Janáčeks Vorsitzender des Klubs der Mährischen Komponisten; von 1935 an lebte er als freischaffender Komponist und privater Kompositionslehrer sowie als Referent der Národní listy und Národní noviny. Hitlers Einmarsch in die Tschechoslowakei und die Errichtung des Reichsprotektorates Böhmen und Mähren im März 1939 bedeutete das Ende von Haas’ künstlerischem Wirken in der Öffentlichkeit und beraubte ihn all seiner Existenzgrundlagen. Als Tscheche jüdischer Abstammung wurde er am 2. Dez. 1941 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und von dort am 16. Okt. 1944 in die Gaskammern von Auschwitz geschickt....