*2. Mai 1915 in Prag, †30. Juli 2004 in Prag, Komponist. Sein Vater Franz war Generaldirektor der Škoda-Werke, seine Mutter Blažena eine Tochter des Musikverlegers F. A. Urbánek, der als erster Werke von B. Smetana, A. Dvořák und L. Janáček in sein Verlagsprogramm aufnahm. Jan Hanuš besuchte die Handelsakademie und studierte gleichzeitig Klavier bei Vanda Drégrová und Komposition bei O. Jeremiáš. Nach Absolvierung der Handelsakademie begann er sein Studium am Prager Kons. und gleichzeitig seine Arbeit im Musikverlag F. A. Urbánek & Söhne und wurde später Dir. des Musikverlages Panton (1963–1970); er war maßgeblich beteiligt an der Hrsg. der Gesamtausgaben der Werke Dvořáks, Zd. Fibichs und Janáčeks. Vielfach wurde sein Schaffen geehrt: 1960 mit dem Gottwald-Staatspreis, 1965 mit dem Titel Verdienter Künstler, 1988 mit dem eines Nationalkünstlers; alle diese Titel gab er im Nov. 1989 aus Protest gegen die Verfolgung der Studenten zurück. Jan Hanuš war Vorsitzender der Foerster-Ges., wurde 1985 Ehrenvizepräsident der International Society of A. Dvořák in Großbritannien und 1990 Ehrenpräsident des Komponistenverbandes in Böhmen und Mähren sowie der Tschechischen Dvořák-, Foerster-, und Fibich-Gesellschaften. Im März 2000 wurde ihm der Smetanapreis verliehen.