* 10. März 1892 in Le Havre, † 27. Nov. 1955 in Paris, Komponist. Der Vater Arthur (1851–1922), Protestant, Kaufmann und Kaffeeimporteur, stammte aus dem Zürcher Oberland, die Mutter Julie, geb. Ulrich (1859–1922), eine begabte Amateurmusikerin, aus einem alteingesessenen Zürcher Geschlecht. Zwischen beiden Familien bestanden enge Bande, die mit der Heirat von Honeggers Eltern (1891) vertieft wurden. Honegger war das älteste von vier Geschwistern und verbrachte nahezu seine gesamte Kindheit und Jugend in der schweizerischen ›Kolonie‹ in der Nähe des Handelshafens von Le Havre, wo sich der Vater bereits 1870 niedergelassen hatte. Abgesehen von zwei Unterbrechungen (Besuch des Kons. in Zürich 1909/10 und Ableistung des schweizerischen Militärdienstes 1914/15) erfolgte Honeggers Ausbildung in Frankreich. Als Anfänger erhielt er Geigenunterricht bei Robert-Charles Martin, der ihn auch in Harmonielehre unterwies. Frühe Kompositionsversuche (KaM., Oratorien, Opern) kennzeichnen den Halbwüchsigen als ambitionierten Autodidakten und Beethoven-Anhänger. In Zürich vervollkommnete er seine Fertigkeiten bei Willem de Boer (V.), Lothar Kempter (Mth.) und ­Fr. Hegar (Kompos.). Von 1911 bis 1913 pendelte er mit dem Zug allwöchentlich zwischen Le Havre und Paris, wo er am Cons. seine Studien bei A. Gédalge (Kp. und Fuge) und Ch.-M. Widor (Kompos. und Orchestration) fortsetzte. Während sich seine...