* 19. April 1892 in Parc-Saint-Maur (bei Paris), † 7. Nov. 1983 in Paris, Komponistin. Gegen den Willen ihres wohlhabenden Vaters Arthur, jedoch unterstützt von ihrer Mutter Marie-Désiré nahm Germaine Taillefesse 1904 ihre Studien am Pariser Cons. auf und änderte ihren Familiennamen in Tailleferre. Zu ihren Lehrern zählten Eva Sauterau-Meyer, Henri Dallier und Georges Caussade, in deren Klassen sie zwischen 1906 und 1915 mehrere 1. Preise gewann (Solfège, Harmonielehre, Kp., Klavierbegl.), jedoch im Wettbewerb um den Rompreis erfolglos blieb. Wichtig für ihre künftige Entwicklung wurden ebenso die Übersiedlung ihrer Familie nach Montparnasse wie 1913 ihre Bekanntschaft am Cons. mit Milhaud und Honegger. Bald verkehrte sie in Künstlerkreisen um Emmanuel Centore, Guillaume Apollinaire, Pablo Picasso, Marie Laurencin, Amedeo Modigliani oder Jean Cocteau. Mit Jeux de plein air für zwei Klaviere (1917) erregte sie die Aufmerksamkeit Saties und gehörte im Jan. 1920 – als einzige Frau – zu den Gründern der Groupe des Six (→Cocteau, Jean). Neoklassizistisches Formempfinden, stilistische Eleganz, unterschwellige Einflüsse Stravinskijs, die Verve Chabriers, eine nuancierte Klangpalette sowie an den Clavecinisten geschulte Motorik ließen sie zu Beginn der années folles zu einer der gefragtesten Komponistinnen werden. Im Auftrag der ...