*14. März 1815 in München, †2. Dez. 1880 in Tübingen, Komponistin. Josephine Lang wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Der Vater, Theobald Lang (1783–1839), war Mitglied der bayerischen Hofkapelle und die Mutter, Regina, geb. Hitzelberger (1788–1827), kgl. Hofsängerin in München. Bereits in früher Kindheit erhielt Josephine Klavierunterricht. Erste Kompositionsversuche und das öffentliche Debüt als Pianistin mit elf Jahren ließen sie in München zu einer Art ›Wunderkind‹ avancieren. Nach dem Tod der Mutter (1827) mußte das Mädchen zum Einkommen der Familie beitragen und begann Gesangs- und Klavierunterricht zu geben. Im Haus ihres Paten, des Hofmalers Josef Stieler, begegnete sie 1830 Mendelssohn, der ihr, überzeugt von ihrem musikalischen Talent, Unterricht in Generalbaß und Kontrapunkt gab. Mendelssohns Angebot, Lang in Berlin bei Zelter und seiner Schwester Fanny in Ausbildung zu geben, scheiterte an Bedenken des Vaters. 1835 bewarb sich Josephine Lang erfolgreich um die Stelle einer Sängerin an der kgl. Hofkirche in München. Während eines Kuraufenthalts 1840 in Bad Kreuth lernte sie den Juristen und Dichter Christian Reinhold Köstlin (1813–1856) kennen und folgte ihm 1842 als Gattin nach Tübingen. In den folgenden Jahren mußte allzu oft »die Tonkunst der Kochkunst weichen« (F. Hiller,...