* 7. Aug. 1942 in Santo Amaro (Bahia, Brasilien), Songschreiber und Sänger. Veloso zog 1960 nach Salvador, wo er Gitarre lernte und in Lokalen der Stadt als Sänger mit seiner Schwester Maria Bethania auftrat. In dieser Zeit strebte er einen Abschluß in Philosophie an der Universidade Federal de Bahia an (1963–1965), hatte erste Kontakte zur Avantgardebewegung und lernte den Bossa-nova-Musiker João Gilberto sowie die aufstrebenden Musiker G. Gil, Gal Costa und Tom Zé kennen. Seine musikalische Laufbahn begann auf der Achse Rio de Janeiro – São Paulo, insb. bei den Musikfestivals für brasilianische Popularmusik. Nach seinen ersten kommerziellen Einspielungen (1965–1967), die vom Einfluß des Bossa-Nova-Stils zeugen, veröffentlichte Veloso die ›Manifest-Songs‹ (»canções-manifesto«) Alegria, alegria und Tropicália, die zugleich als Manifest gedacht waren, da sie mit Gils Domingo no Parque die neue Ästhetik der Tropicália-Bewegung begründeten. Sie waren Teil des Albums Tropicália ou panis et circensis (1968), das als Gemeinschaftswerk von Gil, Costa, Zé, Mutantes, Rogério Duprat, Julio Medaglia, Damiano Cozzella und anderen entstand, ein mutiges Statement dieser kurzlebigen Bewegung, welche die kulturellen brasilianischen Werte erschütterte. Schon bald verfaßte Veloso einen weiteren Manifest-Song: É proibido proibir war...