I. Begriffbestimmung Obwohl sich die Instrumentation als künstlerischer Arbeitsvorgang seit dem 17. Jh. nachweisen läßt, hat sich der Terminus erst zu einem verhältnismäßig späten Zeitpunkt eingebürgert und wird heute zumeist für die »Verteilung des musikalischen Satzes auf die Instrumente in einer Orchesterkomposition« (RiemannL) angewendet. Zum ersten Mal erschien der Begriff Instrumentirung in dem Kurzgefaßten Handwörterbuch der Musik (Lpz. 1807) von H. Chr. Koch und wurde 1810 von E.T.A. Hoffmann für seine Besprechung von Beethovens 5. Sinfonie übernommen (AmZ, Lpz. 1810). F. Castil-Blaze übertrug den Begriff in seinem Dictionnaire de musique moderne (P. 1821) in den französischen Sprachbereich, und F. J. Fétis gebrauchte ihn seit 1827 regelmäßig. A. Sundelin benannte 1828 seine Lehrschrift bereits Die Instrumentirung für das Orchester, und im Universal-Lexikon der Tonkunst 3 (Stg. 1836) von G. Schilling findet sich unter diesem Schlagwort schon ein breiter, von G. W. Fink verfasster Artikel. H. Berlioz kennzeichnet die Situation seiner Zeit mit dem Satz: »Á aucune époque de l’histoire de la musique on n’a parlé autant qu’on le fait aujourd’hui de l’Instrumentation« (1844, Einleitung S. 1), und mit der Formulierung seines Titels Grand traité...