*18. Mai 1744 in Grünwald (Böhmen), †28. Okt. 1812 in Berlin, Klarinettist und Komponist. Joseph Beer erhielt seinen ersten Instrumentalunterricht (Horn und Trompete) von seinem Vater, der Schullehrer und selbst ein tüchtiger Musiker war. Bereits in seinem 14. Lebensjahr wurde er Feldtrompeter beim österreichischen Heer. Durch seinen Übertritt in französische Dienste kam er 1771 nach Paris und wurde Mitglied der Garde du corps, deren Leitung er später übernahm. Erst hier erlernte er ohne Unterricht das Klarinettenspiel. Von 1767 bis 1777 stand Beer als Klarinettist im Dienste des Herzogs von Orléans. 1771 bis 1779 trat er mit großem Erfolg im Concert Spirituel in Paris auf. In den Jahren seines Pariser Aufenthalts verband Joseph Beer eine enge Freundschaft mit C. Stamitz, der wohl auf seine Anregung hin manche seiner Klarinettenkompositionen schuf. Ende 1779 begab sich Beer auf Reisen. Sein Weg führte über Berlin und Warschau nach Petersburg. Sein dortiges Wirken begann im Herbst 1780 mit Konzerten in den Häusern russischer Adliger. Er trat 1782 in die Dienste der Kaiserin Katharina II. 1783 wurde er KonzM. im Orch. der kaiserlichen Theater. Die besondere Gunst der Kaiserin bewirkte es, daß er bald...