Cent, abgekürzt C, ist ein den Höreigenschaften angepaßtes und unserer anschaulichen Vorstellung von der Addition und Teilung der Intervalle nachgebildetes Distanzmaß für Intervalle. Bei der sog. Gleichteilung der Oktave (mit dem Schwingungsverhältnis 2:1) in 12 gleichgroße Tonschritte () erhält jeder der so entstehenden Halbtöne die Maßzahl 100 Cents (von lat. centum, »Hundert«). Es sind die Halbtöne der gleichschwebend temperierten Stimmung. Für die anderen Intervalle dieser Stimmung ergibt sich dann die Cent-Zahl aus der Anzahl der in ihnen liegenden Halbtöne, die mit 100 zu ­multiplizieren ist. Die Quinte hat z.B. 700 C und die Oktave 1200 C usw. Man nennt solche Quinten gleichschwebend temperierte Quinten, obwohl ihre Schwebungen je nach Tonlage unterschiedlich schnell pulsieren. Der für die Bestimmung eines Intervalls entscheidende physikalische Parameter ist das Verhältnis x/y der Schwingungszahlen der beiden Töne. Es ist in etwa dem Luftsäulenlängenverhältnis und dem Saitenlängenverhältnis m/n der Töne umgekehrt proportional und kann daher mit gewissen Einschränkungen dem umgekehrten Verhältnis der Schwingungszahlen y/x gleichgesetzt werden. So war es möglich, noch bevor Schwingungszahlen gemessen werden konnten, Intervalle durch solche Längenverhältnisse zu definieren; denn bei ein und demselben Intervall bleiben sie unabhängig von der Tonlage und der Klangfarbe konstant. Diese seit...