*21. Febr. 1836 in Saint-Germain-du-Val (heute zu La Flèche, Sarthe), †16. Jan. 1891 in Paris, Komponist. Delibes’ privates und künstlerisches Leben war von äußeren Umständen begünstigt und blieb daher offenbar weitgehend verschont von vergeblichen Versuchen, Rückschlägen oder Enttäuschungen, so daß schon André Coquis, einer seiner Biographen, auf einen milden, glücklichen Charakter schloß, der sich eher durch das Leben führen ließ, als daß er es selber aktiv führte (1957, S. 7). Als Sohn einer Musikerin, Clémence Batiste, die wiederum Tochter des Sängers Batiste von der Opéra-Comique war, und des wesentlich älteren Vaters Philibert Delibes, von dessen Beruf man nicht mehr weiß, als daß er entweder Rentier, Geschäftsbesitzer oder Angestellter war, erhielt Léo Delibes seinen ersten Musikunterricht von der Mutter. Der plötzliche Tod ihres Mannes 1847 bewegte sie zum Umzug nach Paris, wo sich ihr Bruder Edouard Batiste, Org. an Saint-Eustache, Prof. am Cons. und Gewinner des Rom-Preises (1840), der Ausbildung seines Neffen annahm. 1848 wurde Delibes Schüler am Cons.: zuerst in Solfège bei Alexandre-Joseph-Désiré Tariot, in dessen Klasse er 1848 den zweiten und 1849 den ersten Preis gewann, weiter bei Fr. Bazin in Harmonie und Begleitung; Félix Le Couppey war sein Klavier-, Fr....