*18. Sept. 1684 in Erfurt, †23. März 1748 in Weimar, Organist, Komponist, Theoretiker und Lexikograph. Sein Vater Johann Stephan Walther war »Bürger, Zeug- und Raschmacher« (Walthers Selbstbiogr., zit. nach Joh. Matthesons Ehren-Pforte 1740, S. 387). Sein Großvater mütterlicherseits, Valentin Lämmerhirt, war ein Halbbruder von J. S. Bachs Mutter Elisabeth, geb. Lämmerhirt.Nach dreijährigem Privatunterricht besuchte Walther seit 1691 in Erfurt die Trivialschule der Kaufleute und von Mai 1697 bis Okt. 1702 das Ratsgymnasium. Anschließend hörte er an der Erfurter Univ. philosophische und juristische Vorlesungen, doch faßte er bald darauf »den Entschluß, andere Studia fahren zu lassen, und der Musik einzig obzuliegen« (Mattheson 1740, S. 388). Den ersten Unterricht im Klavier- und Orgelspiel erhielt Walther von Johann Bernhard Bach (Nr. 18; 1676–1749), dem Org. der Kaufmannskirche. Bei ihm lernte er (nach Walthers Brief an H. Bokemeyer vom 3. Okt. 1729, s. Beckmann/Schulze 1987 [Dok.], S. 66) die italienische Tabulatur (also das Spielen nach Noten) und den Anfang des Generalbasses. Nach Johann Bernhard Bachs Weggang nach Magdeburg wurde bei seinem Nachfolger Johann Andreas Kretschmar, einem Schüler Joh. H. Buttstedts, das Generalbaßspiel »auf Pachelbelische u. Buttstedtische Art, i. e. außer den ordinairen Accorden,...