*11. Jan. 1856 in Kongsberg (Norwegen), †3. Dez. 1941 in Oslo, Komponist und Geiger. Sinding stammte aus einer Familie von begabten Künstlern; sein Bruder Otto wurde ein bekannter Maler und der Bruder Stephan ein berühmter Bildhauer. Christian Sinding wollte ursprünglich Geiger werden. Nach Studien bei Gudbrand Bøhn (Geige) und L. M. Lindeman (Theorie) in Kristiania (Oslo) setzte er seine Ausbildung in Leipzig bei C. Fr. H. Schradieck (Geige) und S. Jadassohn (Theorie) fort. Ein Streichquartett und viele andere Werke gewannen bei seinen Musikfreunden wenig Anklang, und seine starke Selbstkritik zwang ihn, diese Werke zu vernichten. Erst als er in den Jahren 1882 bis 1884 in München studierte, entstanden Werke, mit denen er Anerkennung erlangte. Sinding konzentrierte sich nun auf seine Kompositionsarbeit, war jedoch abhängig von Staatsstipendien und der Unterstützung (ab 1892) durch seinen Verleger Peters in Leipzig. Sinding lebte vierzig Jahre in Deutschland und blieb sein Leben lang eng mit der deutschen Kultur verbunden. 1921 war er für ein Jahr Kompositionslehrer an der Eastman School of Music (USA). Ab 1910 erhielt Sinding eine staatliche Künstlergage, und 1924 wurde ihm die sog. Wergelandsgrotte im Schloßpark von Oslo als staatliche Ehrenwohnung überlassen. Der fast taub gewordene Sinding erlebte...