*11. April 1905 in Courseulles-sur-mer/Calvados (Frankreich), †24. Jan. 1988 in Solesmes, Choralforscher und Liturgiereformer. 1922 trat er in das Kleine Seminar von Caen ein, erhielt 1925 an der dortigen Universität das baccalauréat ès lettres und trat im selben Jahr dem Priesterseminar von Bayeux bei. 1926 wirkte er dort als Chorleiter, im Juni 1927 erhielt er die Tonsur, ein Jahr später die niederen Weihen. Am 3. Okt. 1928 trat er in die Benediktinerabtei Solesmes ein, studierte dort Theologie und wurde am 2. Sept. 1934 zum Priester geweiht. Es folgten Spezialstudien im Gregorianischen Choral bei hauseigenen Forschern und Musikern wie André Mocquereau OSB (1849–1930) u. a. sowie die Tätigkeiten als Abteiorganist und Kantor (1. Kantor 1940–1952). In dieser Zeit bearbeitete und adaptierte Cardine neue Offizien für die Gesamtkirche, einzelne Diözesen und Ordensgemeinschaften. Im Juni 1952 wurde er am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom zum Prof. für gregorianische Paläographie (Semiologie) ernannt (Emeritierung Juli 1984). In Rom übte er gleichzeitig eine Lehrtätigkeit an der Benediktineruniversität San Anselmo, im Collegium Germanicum und bei der Associazione Italiana Santa Cecilia aus und war Choralmagister an der Abtei San Girolamo.
Cardine revolutionierte als Forscher, Lehrer und...