†1729 (erfroren auf freiem Felde) nahe Weimar, Komponist. Das Todesjahr nennt Joh. G. Walther (s. Briefe, S. 137) in seiner Korrespondenz mit H. Bokemeyer (am 12. März 1731). Der neun Jahre später nachgereichten Kurzbiographie zufolge (19. Sept. 1740) habe Liebhold, der offensichtlich nicht aus Weimar, aber ebenfalls aus Thüringen ([andere] »Gegend«) stammte, in Ungarn als Militärmusiker (»Hautboiste«) gedient; »er spielte anbey [außer der Oboe] die Violin und bließ das Waldhorn, machte auch zu seiner Composition mehrentheils die Poësie selber« (ebd., S. 233). Vermutlich hing sowohl der Namenswechsel als auch die ausschließliche Zuwendung zur kirchlichen Vokalmusik mit dem Ausscheiden aus dem Militärdienst im von Türken zunehmend freien Ungarn zusammen. Um 1720 lebte er in oder bei Jena, denn der Zeitzer Stadtkantor (1724 bis zu seinem Tode 1737) Abraham Zschaul besaß noch 1731 drei Kantatenjahrgänge »von dem Jänischen Liebhold« (A. Werner 1922, S. 20). Walther entwirft von dem inzwischen Betagten ein negatives Bild: »sonsten ein roher Mensch, hielte sich nur auf den Dörffern auf, kam in keine Kirche, genoß die Sacra nicht [die er jedoch besang: »Ich hab mich in Glaube und Liebe gekleidet« […]; »...