* ca. 1675 in Genua, † nach 1728, Geiger und Komponist. Dem Titelblatt seiner Motettenausgabe zufolge stammte Guido aus Genua. Er kam im Dez. 1683 nach Neapel und trat in das Cons. della Pietà dei Turchini ein, wo er Violine bei Nicola Vinciprova studierte. Sein Bruder Giuseppe, von dessen Werdegang nichts weiter bekannt ist, kam im Jahr 1688 an das gleiche Institut. 1691 war Guido als Kopist am Cons. angestellt. Seit Sept. 1698 wirkte er bis zu seiner Ablösung durch Giuseppe Avitrano am 6. Jan. 1702 als Musiker an der Kapelle des Vizekönigs von Neapel. Nach dieser Zeit reiste Guido nach Paris. Er wird erneut am 15. Okt. 1703 in Fontainebleau erwähnt, wo er als Hofmusiker des Herzogs von Orléans ein Konzert vor der englischen Königin gab (Mercure galant, Okt./Nov. 1703, S. 211f.). Am 11. Sept. 1704 wurde eines seiner Vokalwerke im Beisein von Ludwig XIV. vorgetragen (ebd., Sept. 1704, S. 396–398). Einen Monat später folgte Guido dem Hof nach Sceaux, wo eine »musique de la composition d’Antonio« zur Aufführung kam (ebd., Okt. 1704, S. 397). Seit dieser Zeit hatte Guido als Violinist großes Ansehen erlangt (J. L. Le Cerf de La Viéville...