1. Adrien-François, * 6. Juni 1807 in Halle bei Brüssel, † 26. Nov. 1866 ebd., Cellist und KomponistServais, Adrien-FrançoisAdrien-François Servais. Servais erhielt zunächst Violinunterricht von seinem Vater und Corneille Van der Plancken, wandte sich dann aber dem Violoncello zu, das er 1829 bei N.-J. Platel an der Ecole royale de musique in Brüssel studierte (1. Preis 1830) sowie Komposition und Harmonielehre bei Ch.-L. Hanssens. 1830 trat er für drei Jahre in das Orch. des Théâtre royale de la Monnaie ein. Im Dez. 1833 debütierte er in Paris im Salon von J.-H. Pape und schlug ein Jahr später eine glänzende Karriere als Solist ein. Servais gab Hunderte von Konzerten und wurde in ganz Europa, insb. in Rußland, enthusiastisch gefeiert. Berlioz (Journal des débats, 1847) und andere apostrophierten den Künstler wegen seines unvergleichlich brillanten Spiels und kühnen Schwungs als ›Paganini du violoncelle‹. 1848 zum Prof. am Brüsseler Cons ernannt, spielte Servais eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der belgischen Violoncelloschule, wobei er den Akzent auf die Technik der linken Hand und eine perfekte Beherrschung spielerischer Virtuosität setzte. Unter seinen Schülern sind sein Sohn Joseph (3), Jules Deswert,...