*26. Juni 1885 in Leipzig, †7. Okt. 1955 in Berlin, Sängerin. Nach einem kurzen, intensiven Gesangsstudium am Sternschen Kons. in Berlin trat Frieda Hempel 1905 am Schweriner Hoftheater ihr erstes Engagement an, das ihr nicht nur Gelegenheit zur Erprobung zahlreicher Partien gab, sondern auch Freiraum gewährte für Gastauftritte bei den Bayreuther Festspielen und an der Berliner Hofoper, an die sie 1907 als Ensemblemitglied verpflichtet wurde. In Berlin sang sie ein vielseitiges Repertoire, das ausgeprägte Koloraturpartien wie die Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte, Gilda in Verdis Rigoletto oder Rosine in Rossinis Barbier von Sevilla ebenso umfaßte wie die Marschallin in Strauss’ Rosenkavalier, die sie 1911 bei der Berliner EA des Werks verkörperte. 1912 folgte Hempel der Einladung von G. Gatti-Casazza an die New Yorker Metropolitan Opera, an der sie bis 1920 wirkte und neben den Partien des italienisch-französischen Repertoires auch Wagner-Rollen wie Elsa (Lohengrin) und Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) sang. Wie viele deutsche Künstler sah sich auch Hempel während des Ersten Weltkriegs antideutschen Ressentiments gegenüber, die ihre Position an der Metropolitan Opera schwächten. Hinzu kamen Einflüsse wie...