*5. Dez. 1639 in Glatz, †13. Okt. 1694 in Bautzen, Stadtpfeifer und Komponist. Über die Biographie bis 1664 liegen keine gesicherten Daten vor. Möglicherweise besuchte Pezel das Gymnasium in Bautzen und eine (mährische) Klosterschule. Als »approbierter Clarinbläser« (zit. nach A. Schering 1921) wurde er im April 1664 zunächst vierter Kunstgeiger in Leipzig, bis er dort 1669 eine Anstellung als (ranghöchster) Stadtpfeifer erhielt. Im selben Jahr begann er, eigene Kompositionen zu veröffentlichen. 1673 ist er als Leiter eines Collegium musicum nachweisbar (vermutlich dasselbe, das in den 1680er Jahren von Joh. Kuhnau geleitet wurde). Abgewiesen wurden seine Bewerbungen auf das Leipziger Thomaskantorat 1677 (»weil er allhier Stadtpfeifer« [ebd.] sei) sowie als Dresdner Stadtmusikus 1675 und 1679. Dennoch genoß er in Leipzig und darüber hinaus hohes Ansehen und wurde im Mai 1680 ohne Probespiel zum Stadtmusikus nach Bautzen berufen. Dieses Amt trat er (weil man sich in Bautzen nicht mit der in Leipzig wütenden Pest infizieren wollte) erst im Sommer 1681 an. Damit vergrößerte sich sein Aufgabenkreis, denn neben den üblichen Stadtpfeiferpflichten hatte Pezel als »Director Musicae Instrumentalis« in Bautzen im Wechsel mit Johann Daniel Gumbrecht, dem...