*27. Nov. 1867 in Paris, †31. Dez. 1950 in Le Canadel, Komponist, Lehrer und Musiktheoretiker. Koechlin wurde als jüngstes von sieben Kindern einer einflußreichen Industriellenfamilie aus dem Elsaß geboren. Seine musikalische Ausbildung beschränkte sich zunächst auf Klavierunterricht, den er seit seinem sechsten Lebensjahr erhielt. Ein musikalisches Wunderkind war er nicht; seine weitreichenden Interessen berührten auch die Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften, so daß er 1887 sein Studium an der renommierten École polytechnique aufnahm. Eine Tuberkulose-Erkrankung erforderte zwei längere Genesungsaufenthalte in Algerien (1888/89) und führte schließlich zum Abbruch seines Studiums. Während seiner Rekonvaleszenz hatte Koechlin nicht nur seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt, sondern auch den Cours d’harmonie théorique et pratique (P. 1858) von Fr. Bazin autodidaktisch studiert und den Entschluß gefaßt, sich ganz der Musik zu widmen. 1890 begann er seinen Kontrapunktunterricht bei Ch. Lefebvre, auf dessen Vermittlung er im selben Jahr als Gasthörer am Pariser Cons. angenommen wurde. Er studierte bei Antoine Taudou (1846–1925), A. Gédalge, L. Bourgault-Ducoudray und J. Massenet. 1896 wurde er Schüler von G. Fauré, der ihn 1898 zu seinem Assistenten machte und ihm die Orchestrierung seines Pelléas et Mélisande übertrug.1910 gründete Koechlin, gemeinsam mit...