*5. März 1887 in Rio de Janeiro, †17. Nov. 1959 ebd., Komponist, Dirigent und Musikerzieher. Als Sohn von Noêmia Monteiro und Raul Villa Lobos wurde Heitor schon früh von seinem Vater, einem Bibliothekar, Schriftsteller und Amateurmusiker, mit Musik in Berührung gebracht. Raul gab ihm Cellounterricht und förderte sein musikalisches Interesse durch regelmäßige Besuche von Proben, Konzerten und Opernaufführungen. Der junge Villa-Lobos nahm außerdem an privaten musikalischen Zusammenkünften teil, die sein Vater gemeinsam mit Freunden organisierte. Hier lernte er europäische Kompositionen und brasilianische Folklore kennen. Seine Tante Zizinha (Leopoldina do Amaral), eine Amateurpianistin, machte ihn mit der Musik J. S. Bachs bekannt, die später einen starken Einfluß auf sein Werk haben sollte.Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1899 und nachfolgenden finanziellen Schwierigkeiten begann Villa-Lobos, professionell Cello in den örtlichen Theatern und Kinosälen zu spielen. Nicht länger unter der strengen Anleitung seines Vaters stehend, widmete er sich nun auch Instrumenten der städtischen Popularmusik wie Gitarre, Saxophon und Klarinette und trat gemeinsam mit einflußreichen Musikern bei Musikveranstaltungen auf. Besonders beeindruckte ihn die Musik der chorões (Wandermusiker), deren Instrumentalgattung chôro er später in seinen Kompositionen aufgriff. Zur Enttäuschung...