*28. Juni 1815 in Halle/Saale, †24. Okt. 1892 ebd., Komponist und Dirigent. Als Sohn eines Salzwagenlädermeisters in eher bescheidenen prot. Verhältnissen aufgewachsen, empfing Franz die ersten musikalischen Eindrücke von seinem Vater Christoph Knauth, der seiner Familie Choralmelodien aus Johann Anastasius Freylinghausens Geist-reichem Gesang-Buch (Halle 1704) vorzutragen pflegte. Mit 14 Jahren erhielt Franz den ersten privaten Musikunterricht – zunächst gegen den Willen seines Vaters. Während seiner Schulzeit an der Latina der Franckeschen Stiftungen in Halle lernte er unter dem Einfluß des dortigen Kantors Karl Gottlob Abela erstmals Werke von Händel, Haydn und Mozart kennen. 1835 verließ er die Schule ohne Abschluß, um bei Joh. Chr. Fr. Schneider in Dessau seine musikalische Ausbildung zu beginnen, die er bereits nach zwei Jahren enttäuscht abbrach. Gleichwohl verdankte Franz seinem Lehrer solide kontrapunktische und musiktheoretische Kenntnisse sowie die »Beherrschung der schwierigen Formen«, wie er später erkannte: »die eigentliche Basis meines künstlerischen Ausdruckes bleibt doch das Dessauer Lehrgebäude« (Brief an Schneiders Sohn vom Sommer 1892; zit. nach R. Prochàzka [1894], S. 22). Kompositionen aus der Studienzeit – u. a. eine Messe und Klaviersonaten – hatte Franz bald nach seiner Rückkehr nach Halle...