*um 1500 in Prag (?), †nach 1547 in Heidelberg (?), Komponist. Peschin erhielt seine musikalische Ausbildung in der Hofkapelle Ludwigs II. in Budapest, in dessen Diensten er bis 1526 stand. 1527 bis 1539 war er Mitglied der Hofkapelle des Salzburger Fürstbischofs Matthäus Lang, wo er als Org. Amtsgenosse P. Hofhaimers war. Wegen seiner Geschicklichkeit im Orgelspiel genoß er bei seinem musikliebenden Dienstherrn hohes Ansehen. 1539 kam er – vermutlich im Zusammenhang mit dem Orgelneubau durch H. Schachinger – nach Neuburg an der Donau in den Dienst des Pfalzgrafen Ottheinrich, des nachmaligen Heidelberger Kurfürsten (1556–1559). Als dieser 1544 nach seinem Bankrott das Herzogtum Pfalz-Neuburg verlassen mußte, folgte Peschin ihm ins Exil, zunächst nach Heidelberg. 1546 wird Peschin dort neben dem Lautenisten S. Ochsenkun in den Rechnungsbüchern Kurfürst Friedrichs II. geführt. Das nachweislich letzte Dokument ist ein von Peschin an den Neuburger Komponisten und Buchdrucker Hans Kilian gerichteter Brief vom 18. Nov. 1547, der dem sog. Heidelberger Kapellinventar (D-HEu Cod.Pal.Germ.318) beigeheftet ist.