Der Prix de Rome ist der bedeutendste und wahrscheinlich älteste Wettbewerb Frankreichs für junge französische Komponisten. 1803 reorganisierte Napoleon I. das 1795 gegründete Institut de France und richtete eine Musiksektion ein, so daß der zuvor nur an bildende Künstler vergebene Rompreis auch Komponisten verliehen werden konnte. 1816 wurde als Abteilung des Institut de France die Académie des beaux-arts geschaffen, der Maler, Bildhauer, Graveure, Architekten, Komponisten und Freie Mitglieder angehörten. Von ihr wurde der Kompositionswettbewerb um den Prix de Rome, der von 1803 bis 1968 – außer in Kriegszeiten – alljährlich stattfand, die überwiegende Zeit seiner Geschichte veranstaltet. Mit dem Gewinn des 1. Preises u. a. verbunden waren eine Goldmedaille, ein Stipendium, die Übernahme der Kosten für die Romreise und, zu gewissen Zeiten, die Befreiung von der Wehrpflicht; letzteres galt auch für den 2. Preis, der in der Verleihung einer Goldmedaille und dem kostenfreien Eintritt in die Pariser Musiktheater bestand. Anfangs besagten die Regeln nur, daß ein Rompreis-Bewerber (naturalisierter) Franzose und nicht älter als 30 Jahre alt sein durfte. 1864 wurde das Mindestalter auf 15 Jahre festgelegt, während zwischen 1867 und 1871 die Höchstgrenze bei 25 Jahren lag. (Ausnahmen bei letzterer gab es besonders nach den beiden Weltkriegen.) Waren in...