*26. Sept. 1877 als Sohn eines französischen Vaters in Nyon/Schweiz, †15. Juni 1962 in Lausanne, Pianist. Nach erstem Klavierunterricht bei einem Enkelschüler Chopins studierte Alfred Cortot ab 1892 am Pariser Cons. bei Louis Diémer und begann 1896, mit dem Ersten Preis des Inst. ausgezeichnet, seine Karriere als Pianist und Dirigent. Auf Empfehlung Edouard Rislers war er zwischen 1898 und 1901 Korrepetitor bei den Bayreuther Festspielen unter Hans Richter und Felix Mottl. 1902 führte er Wagners Götterdämmerung zum erstenmal in Paris auf, gründete dort und in Lille mehrfach Konzertvereine und -reihen. 1905 fand er sich mit J. Thibaud und P. Casals zu einem Trio zusammen, das schnell Weltruf gewann und bis 1944 bestand. Von 1907 bis 1917 übernahm Cortot als Nachfolger R. St. Pugnos die Meisterklasse am Cons. und war dort u. a. Lehrer von Magda Tagliaferro, Cl. Haskil, Yura Guller und Yvonne Lefébure. Während des Ersten Weltkrieges war er organisatorisch für das Kultusministerium tätig.
Ihren Höhepunkt erreichten Cortots künstlerische Aktivitäten in der Zwischenkriegszeit: Er unternahm ausgedehnte Konzertreisen (1918 zum erstenmal in die USA), gründete 1919 mit André Mangeot und P. Casals die Ecole Normale de Musique und wurde der Lehrer u. a....