* 28. Sept. 1681 in Hamburg, † 17. April 1764 ebd., Sänger, Musiktheoretiker, Schriftsteller, Komponist und Diplomat. Mattheson war das einzige überlebende Kind aus der ersten Ehe des Akzise-Einnehmers Johann Mattheson († 1723) und der aus Rendsburg stammenden Margaretha Höling († 1707). Mattheson war Schüler des Hamburger Johanneums, wo er u. a. seine Latein- und Griechischkenntnisse erwarb. Der schon früh, noch vor dem Eintritt in die Schule, einsetzende private Musikunterricht (vor allem bei J. N. Hanff), der Instrumental-, Gesangs- und Kompositionsstudien umfaßte, wurde später durch Tanz-, Fecht- und Reitstunden ergänzt. Anscheinend wurde schon der Neunjährige, den der Vater für eine Advokatenlaufbahn vorgesehen hatte, durch den Besuch juristischer Vorlesungen in die Grundlagen der Rechtswissenschaft eingeführt (1690). Der musikalisch offenbar hochbegabte Knabe sang, nachdem er bereits mehrmals in der Öffentlichkeit aufgetreten war, erstmals 1690 an der Oper am Gänsemarkt: in J. W. Francks musikalischem Schauspiel Aeneas. Ob Mattheson bei seinem Abgang vom Johanneum (1693) das Zeugnis der Hochschulreife besaß, ist ungewiß. Nachfolgend widmete er sich hauptsächlich der Ausübung des Sängerberufs, nahm aber weiterhin Unterricht vor allem in französischer, englischer und italienischer Sprache. Den größten Einfluß auf seine weitere musikalische Bildung übten der zeitweilige Opern-Dir....