I. Die Musikpflege am markgräflich-badischen Hof in Durlach und Karlsruhe bis 1806Die Musikgeschichte Karlsruhes ist mit der seiner Gründerstadt Durlach (seit 1938 eingemeindet) eng verflochten. Die musikalischen Nachrichten beginnen erst mit dem Wiederaufblühen des kulturellen Lebens nach dem Dreißigjährigen Krieg. Unter Markgraf Friedrich VI. (1659-1677) wurde 1666 anläßlich des Besuchs des Markgrafen Albrecht von Brandenburg das Tanzspiel Glück und Tugend, 1670 der Liebestriumpf für die Hochzeitsfeier des Erbprinzen Friedrich VII. Magnus (1677-1709) mit der Prinzessin Augusta Maria von Schleswig-Holstein-Gottorp aufgeführt. An eine regelmäßige Opernpflege jedoch war im Zeitalter Ludwigs XIV. nicht zu denken. Trotz der seltenen Opernaufführungen verzeichnen die Akten 1679 die langfristige Verpflichtung des französischen Tanzmeisters Michael Paret und 1712 die seines Sohnes Jean Nicola. Die französische Invasion im spanischen Erbfolgekrieg verursachte große Not. Die Oper fiel aus. Viele Musiker verließen die Hofkapelle. – Als um 1700 der pfälzische Kurfürst und der Markgraf von Baden-Baden mit dem Bau ihrer Schlösser in Mannheim und Rastatt begannen, folgte als letzter der Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1709-1738) und legte am 17. Juni 1715 den Grundstein zur Stadt Karlsruhe. Zur Zeit ihrer Gründung gab es am Durlacher Hof seit 1712 und insbesondere nach den Friedensschlüssen zu...