* 3. Jan. 1698 in Rom, † 12. April 1782 in Wien, Jurist, Dichter und Librettist. Geboren als eines von vier Kindern des päpstlichen Soldaten und Händlers Felice Trapassi aus Assisi und seiner Frau Francesca Galastri aus Bologna, erfuhr Metastasio gleichsam von Geburt an intensive Förderung, die über die kulturellen wie finanziellen Möglichkeiten seiner Eltern weit hinausging. Sein Taufpate, Kardinal Pietro Ottoboni, sorgte für eine gute Schulbildung Pietros und seines ein Jahr jüngeren Bruders Leopoldo, und 1708 wurde Gian Vincenzo Gravina auf den begabten Knaben aufmerksam, der sich mit improvisierten Gelegenheitsdichtungen hervortat. Er nahm ihn mit Einwilligung seiner Eltern in seinem Hause auf, wo er ihn gemeinsam mit anderen Schülern in Jurisprudenz und Altertumskunde unterrichtete und schließlich als Sohn adoptierte. Gravina sollte Metastasios künstlerischen Werdegang entscheidend beeinflussen. Als Jurist, Literat, klassischer Philologe und Gründungsmitglied der Accademia dell’Arcadia, gehörte der calabresische Gelehrte zu den einflußreichsten Intellektuellen Roms an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. In seinen zahlreichen Schriften verfocht er das Ideal der griechischen Tragödie sowie die Orientierung der zeitgenössischen Dichtung an Dante Alighieri und stand damit von Anbeginn an im Widerspruch zu den Meinungsführern der Arcadia, die an...