I. AllgemeinesDie Bezeichnung Querflöte rührt von der dem Instrument eigenen charakteristischen Spielhaltung her. Zieht man die physikalischen Charaktere der Klangproduktion als einen der wichtigsten Gesichtspunkte der Klassifikation in Betracht, so unterscheidet sich die Querflöte als ein den kernspaltlosen Flöten zugeordnetes Instrument von den anderen kernspaltlosen Längsflöten (wie der Panflöte und Kerbflöte) durch die besondere Plazierung des Mundloches auf dem Rohr (→Flöten). Bei der Querflöte steht die Schneidenkante nicht senkrecht zum Rohr, demzufolge sie keine gerade Schneide darstellt, sondern vom Rand eines ovalen oder runden Loches gebildet wird, auf den der Spieler einen mittels seiner Lippen geformten Luftstrahl lenkt, der das aus einer Anzahl möglicher Materialien (wie Holz, Elfenbein, Silber, Gold, Platin, Glas) konstruierte Rohr zylindrischer oder konischer Bohrung durch die in ihm befindliche Luftsäule in Schwingungen versetzt. In der Geschichte der westlichen Musik erhält die Querflöte zunächst keine eigene Bezeichnung; vielmehr wird sie unter verschiedenen Sammelbegriffen für hohe Instrumente wie etwa fistula oder pipa in der lateinischen Welt oder im althochdeutschen Gebrauch als swegel oder pife eingereiht. Noch bis ins frühe 18. Jh. verstehen Theoretiker und Praktiker oftmals unter der noch häufig auftretenden Bezeichnung Flöte...