*21. Dez. 1883 in Paris, †6. Nov. 1965 in New York, Komponist. Varèse war das älteste von sieben Kindern aus zwei Ehen des Kaufmanns und Ingenieurs Henri Varèse (1856–1932) und von Blanche-Marie, geb. Cortot (1864–1897), Cousine des Pianisten A. Cortot. Varèse verbrachte die Kindheit bis zum Eintritt in die Grundschule vorwiegend im burgundischen Le Villars unter der Obhut einer Großtante. 1892 verlegte die Familie den Wohnsitz von Paris nach Turin, wo Varèse später beim Dir. des Kons., Giovanni Bolzoni, Unterricht in Musiktheorie erhielt. Die anhaltenden Konflikte mit dem Vater und ein überwältigendes Konzerterlebnis (Debussy, Prélude à l’après-midi d’un faune) gaben Mitte 1904 den Ausschlag zum Entschluß, selbständig nach Paris zurückzukehren und Komposition zu studieren. Nach einem Jahr Vorkurs an der Schola cantorum, wo er in Kontrapunkt (A. Roussel) und Gregorianik sowie als externer Student im Dirigieren (V. d’Indy) unterrichtet wurde, trat Varèse Anfang 1906 in das Conservatoire ein (Analyse/Instrumentation zusammen mit N. Boulanger bei Ch.-M. Widor sowie Kontrapunkt). Er brach das Studium, enttäuscht vom mißglückten Versuch einer Teilnahme an der Vorausscheidung zum Kompositionswettbewerb Prix de Rome, wenige Monate später ab, widmete sich eigener kompositorischer Arbeit und leitete einen Arbeiterchor an der Volksuniversität...