*um 1460 in der Diözese Laon (?), nach dem †11. Mai 1512 in ?Mantua, Komponist. Die genaue Herkunft Brumels ist unbekannt. Ging man im 19. Jh. noch davon aus, daß der Komponist zu den französischsprachigen Frankoflamen zu rechnen sei, führte André Pirros Entdeckung von Dokumenten, die Chartres als Brumels erste bekannte Karrierestation ausweisen, zu der Vermutung, das in dieser Diözese gelegene Dorf Brunelles könne der namengebende Geburtsort sein. In einem von Richard Sherr entdeckten Dok. bezeichnet sich Brumel jedoch als »clericus Laudunensis« (R. Sherr 1994 bzw. persönliche Mitteilung von R. Sherr), was darauf hindeutet, daß er in der nordöstlich von Paris gelegenen Diözese Laon geboren wurde. Ebenfalls im dunkeln liegt die Ausbildung Brumels. Es wurde gemutmaßt, daß er zu einem angeblichen Schülerkreis um Joh. Ockeghem in Paris gehört haben könnte, da die Trauergedichte auf den Tod Ockeghems von G. Crétin und J. Molinet neben Brumel einige derselben Generation angehörende Komponisten wie Josquin, P. de la Rue oder L. Compère auffordern, um ihren »maistre et bon père« zu trauern. Für eine solche Auslegung der Formulierung gibt es jedoch weder dokumentarische noch stilistische Argumente. Aus dem ersten bekannten Zeugnis geht hervor, daß er in...