*13. Aug. 1717 in Treuenbrietzen, †20. Juli 1762 in Berlin, Komponist und Cembalist. Die Kenntnisse über Nichelmanns Biographie beruhen überwiegend auf den Angaben Fr. W. Marpurgs, die vermutlich durch Nichelmann autorisiert worden sind (Marpurg 1755, S. 431–439). Die ersten musikalischen Unterweisungen erhielt Nichelmann von den ortsansässigen Org. Andreas Schweinitz und Matthias Christoph Lippe sowie dem Kantor Johann Peter Bubel. Seit dem 6. Okt. 1730 besuchte er als Alumne die Thomasschule in Leipzig, wirkte dort als Discantist bei Aufführungen mit und wurde Schüler von J. S. Bach (zu seinen Abschriften von Werken Bachs vgl. Schulze 1972 und 1984). Wilh. Fr. Bach unterrichtete ihn im Klavierspiel. Von den bei Marpurg erwähnten »erste(n) Versuche(n) in der Composition« aus dieser Zeit ist nichts erhalten (Marpurg 1755, S. 433). Im Okt. 1733 verließ er die Thomasschule vorzeitig, um in Hamburg bei R. Keiser, G. Ph. Telemann und Joh. Mattheson Kenntnisse auf dem Gebiet der Oper zu erlangen. Auf der Suche nach einer Anstellung kehrte er 1738 nach Treuenbrietzen zurück, ließ sich wenig später in Berlin nieder und erhielt eine Sekretärsstelle bei dem Reichsgrafen Ludwig von Barfus, dem er auf dessen Landgüter nach Ostpreußen folgte. 1739 kehrte er...