*6. Jan. 1873 in Berlin, †27. April 1950 in Leipzig, Organist, Orgellehrer und Dirigent. Der Sohn des Org. und Harmoniumbauers Johann Straube studierte u. a. Musiktheorie bei Albert Becker und Orgel bei H. Reimann, dessen ständiger Vertreter an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche er 1895 wurde. 1897 zum Org. des Willibrordidomes in Wesel ernannt, begann er eine bis zur Übernahme des Thomaskantorats 1918 währende Virtuosenlaufbahn, die ihn bald zu einem der wichtigsten (UA-) Interpreten des fast gleichaltrigen M. Reger werden ließ. 1902 wechselte er nach Leipzig als Thomasorg. und übernahm den dortigen Bach-Verein, der 1920 mit dem Gewandhauschor zur Chorvereinigung des Gewandhauses fusionierte. Auf dieser Basis leitete er die Bach-Feste der Neuen Bachgesellschaft (1904, 1920, 1923, 1929, 1935 und 1938) sowie die Bach-Feste des Leipziger Bach-Vereins (1908, 1911 und 1914). Seit 1907 (1908 Prof.) lehrte er Orgel am Kons., an dem er 1919 das Kirchenmusikalische Inst. der Ev.-luth. Landeskirche Sachsen gründete. Die Leitung des Bach-Vereins legte er 1933 nieder, sechs Jahre später auch die des Inst., an dem er jedoch noch bis 1949 Orgel unterrichtete. Krönung seiner Karriere war 1918 bis 1939 das Thomaskantorat als 11. Amtsnachfolger J. S. Bachs. Dessen Œuvre...