*12. April 1839 in Paris, †26. Okt. 1903 ebd., Komponist und Musikkritiker. Erst der Erfolg seiner opéra comique Le Sicilien, von Studenten des Cons. 1859 aufgeführt, veranlaßte Joncières, sein Studium der Malerei bei Victor Picot de Limoelan aufzugeben und am Cons. bei Antoine Elwart (Harmonielehre) und A. Leborne (Kp.) zu studieren. Er verließ dieses jedoch wegen einer Auseinandersetzung mit Leborne über Wagner, zu der dessen erstes Konzert am 25. Jan. 1860 in Paris Anlaß gegeben hatte, und bildete sich privat weiter aus. Ein leidenschaftlicher Anhänger Wagners, erlebte Joncières die UA des Tannhäuser (1867 [3. Fassung]) in München. Joncières’ Opern Sardanapale (1867) und Le Dernier Jour de Pompëï (1869) kamen zwar beide am avancierten Théâtre-Lyrique heraus, machten aber keinen Eindruck, woraufhin Joncières sich der Komposition von Instrumentalwerken, u. a. für seinen Freund, den Geiger Jules Danbé, und dem Journalismus zuwandte (1871–1900 schrieb er unter dem Pseud. Jennius Musik- und Theaterkritiken für La Liberté). Erst 1876 trat er als wieder Opernkomponist hervor. Joncières war Gründungsmitglied des Institut international de musique und Präs. der Société des compositeurs de musique.