* 12. Nov. 1827 in Oberoderwitz bei Zittau (Sachsen), † 30. Okt. 1885 in Dresden, Organist und Komponist. Nach frühem Klavier- und Violinunterricht besuchte Merkel von 1844 bis 1848 das Lehrerseminar in Bautzen, von wo aus er nach Dresden in den Schuldienst wechselte. Bereits 1853 gab er sein Lehreramt auf und studierte bei Joh. Gottlob Schneider Orgel, beim Kreuzkirchenkantor E. Julius Otto Harmonielehre und Kontrapunkt, Klavier bei Fr. Wieck und genoß als Komponist die Förderung durch R. Schumann und K. G. Reißiger. 1858 wurde Merkel Org. an der Dresdner Waisenhauskirche, zwei Jahre später wechselte er in gleicher Position an die Kreuzkirche. 1861 erfolgte die Berufung als Orgellehrer an das Dresdner Kons., 1864 übernahm er das Amt des Org. an der kath. Hofkirche. Beide Stellen versah er bis zu seinem Tod, zwischen 1867 und 1873 leitete er zusätzlich die Dreißigsche Singakademie.Der Kern von Merkels Schaffen liegt im Bereich der Orgelmusik. Hier ist er deutlich in der Bach-Mendelssohn-Rheinberger-Nachfolge einzuordnen, ohne daß er jedoch die stilistische Höhe seiner Vorläufer erreichte. Gleichwohl gehörten seine Orgelwerke zu den meistgespielten seiner Zeit, sind heute (2004) aber bis auf wenige Ausnahmen vergessen. Dies mag zum Teil an ihrer Epigonalität liegen, sicherlich aber auch an...