*12. März 1837 in Boulogne-sur-mer, †29. März 1911 in Meudon bei Paris, Organist, Komponist, Pädagoge und Herausgeber. Als jüngstes Kind von Jean-Baptiste Guilmant (1794–1890), Lehrer, Org. und Kpm. an Saint-Nicolas, der einer Familie von Orgelbauern entstammte, lernte Alexandre Theorie, Klavier und Violine bei seinem Vater und seiner Schwester sowie später Satztechnik bei G. Carulli. Dreizehnjährig vertrat er den Vater und spielte seit dem 16. Lebensjahr auch an Saint-Joseph. Bald führte er Orgeloffertorien, Messen und Motetten auf. 1858 wurde er zum Kpm. an Saint-Nicolas ernannt und lehrte daneben Solfège an der städtischen Musikschule. Ab 1859 machte sich Guilmant durch glänzende Auftritte in Paris einen Namen, studierte einige Wochen bei N.-J. Lemmens in Brüssel (Frühjahr 1860) und begann, größere Orgelwerke zu komponieren. Nach reger musikalischer Tätigkeit während der 1860er Jahre (u. a. Orgelkonzerte im In- und Ausland, Ltg. des Opernorch., Gründung eines Männergesangvereins und einer Konzertges.) wurde er 1871 Nachfolger von Charles-Alexis Chauvet (1837–1871) an La Trinité in Paris, wo er bis 1901 blieb. Zahllose Auftritte als Quasi-Titular an der Cavaillé-Coll-Orgel (1878) des Palais du Trocadéro sicherten ihm internationalen Ruhm. In den folgenden 30 Jahren unternahm er Konzertreisen durch ganz Europa, 1893,...