I. Der Terminus Der Terminus Spielmann (Spielweib, Spielleute) wurde im Lauf des europäischen MA. für sehr viele Arten beruflich agierender (›spielender‹) Künstler, vorwiegend im weltlichen Bereich, gebraucht. Er bezog sich unter Umständen auch auf ›Künste‹ wie das Schreiben oder das Heilen. Zeitlich und örtlich begrenzt hatte er jedoch oft einen engeren Sinn. Er ist seit dem 8. Jh. belegt und gewann im 13. Jh. eine betont musikalische Bedeutung. Etwa seit dem 14. Jh. bahnte sich jene Entwicklung an, in deren Verlauf er immer mehr auf sozial tiefer gestellte Musiker beschränkt wurde; im 16. und 17. Jh. galt er zunehmend nur noch für die nicht vom Adel oder Rat angestellten Musiker der unteren Volksschichten. Seit der Mitte des 18. Jh. wurden auch diese fast nur noch mit dem nach 1570 aufkommenden Terminus Musikant bezeichnet. Besonders durch die Dichter der Romantik kam das Wort Spielmann in verklärendem Sinn wieder in Gebrauch; es wurde auch von der musikalischen Jugendbewegung im Sinn ihrer Ideale aufgegriffen. In der Militärmusik bezeichnet Spielleute eine Gruppe von Trommlern und Pfeifern. Diese terminologischen Feststellungen gelten ähnlich auch für das Dänische (spelman, spillemand), während der...