I. Historischer AbrissHalle wurde 806 n. Chr. bei der Anlage eines Kastells, das als Stützpunkt in den Kämpfen des fränkischen Heeres gegen die Slawen und zugleich dem Schutz der Solequellen dieses Siedlungsbereiches diente, erstmalig urkundlich erwähnt. Die karolingische Grenzsiedlung verlor im frühen 10. Jahrhundert durch Ungarneinfälle, denen vermutlich das Kastell selbst zum Opfer fiel, zunächst an Bedeutung. Mit dem Ausbau des Giebichenstein durch König Heinrich I. und die Eingliederung in dessen weitgestaffeltes Grenzburgsystem erlangte der Ort bald wieder eine Vorrangstellung im großräumigen Siedlungsgebiet längs der Saale. Durch Schenkung von König Otto I. ging er 961 an das Kloster St. Moritz in Magdeburg, gehörte dann zum 968 gegründeten Erzbistum Magdeburg. Im 11.  Jahrhundert ließ eine intensivierte Salzproduktion Halle zu einer frühstädtischen Siedlung heranwachsen. Das 1116 gegründete Augustinerkloster Neuwerk wurde Mittelpunkt geistig-kulturellen Lebens der Region. Bereits im frühen 12. Jahrhundert zählte die Stadt zu den bedeutendsten Handelsplätzen des römisch-deutschen Kaiserreiches und trat um 1280 der Hanse bei. Im 14. und 15. Jahrhundert verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen dem erstarkten Bürgertum, dem Adel und der Kirche um ökonomischen und politischen Machteinfluss, die Kirche sicherte sich schließlich mit dem Bau der Zwingfeste Moritzburg (1484-1517) ihre Vormachtstellung. Halle entwickelte sich in der ersten Hälfte...