*30. Dez. 1837 in Leipzig, †2. März 1927 in Schmölen bei Wurzen (Sachsen), Musikschriftstellerin. Sie stammte aus einer Gelehrtenfamilie. Ihre frühe Musikausbildung (einschließlich Klavierstunden) erhielt sie durch Richard Müller, den Dgt. des Universitätmusikvereins Arion. In den frühen 1850er Jahren kam sie in Kontakt zu Familie Pohl in Leipzig, der Sohn und Musikkritiker Richard machte sie mit den Werken von Berlioz, Liszt und Wagner bekannt. Ein Besuch in Weimar 1856, bei dem sie Liszt traf, »wurde für die Richtung meines Lebens entscheidend« (Durch Musik und Leben im Dienste des Ideals, 1917, S. 24). Neben dem Klavierspiel entdeckte Lipsius ihre Begabung für das Schreiben und veröffentlichte 1867 erste Artikel – biographische Skizzen über Liszt, Schumann und Chopin – in Westermanns Monatshefte unter dem Pseudonym La Mara, das sie aus ihrem Namen und dem ihrer Schwägerin Laura bildete und während ihrer Karriere beibehielt. Die ersten Artikel bildeten den Kern des ersten Bandes Musikalische Studienköpfe (1868), von denen vier weitere bis 1882 erschienen. Sie waren sehr populär, insb. die ersten zwei erlebten elf bzw. sieben Auflagen (über 60.000 Exempklare der Studienköpfe erschienen bis...