Mit Intonation bezeichnet man allg. das Angeben eines Tones, sodann das Anstimmen eines kirchlichen Gesanges (Terminus seit dem 13. Jh. gebräuchlich), im Gregorianischen Gesang oft solistisch ausgeführt (insbes. beim Credo, Gloria [→Gloria, Kap. III.], Magnificat und Benedictus, aber auch allgemein bei Antiphonen), ferner das Einstimmen oder die klangliche Regulierung eines Instrumentes oder einer Stimme (→Stimmung und Temperatur, →Singen). Eine ganz eigene Bedeutung hat Intonation in der Musikästhetik von B. Vl. Asaf’ev bekommen (→Zeichen). Der Artikel konzentriert sich auf die erste Bedeutung, insbes. die instrumentale Ausführung (zum Terminus insgesamt s. B. Sydow-Saak 1984). Intonation (lat. intonatio, ital. intuonatione, intonazione) bezeichnet seit dem 16. Jh. eine improvisierte oder aufgezeichnete Orgelkomposition im strengen oder freien Satz, die dem Zweck dient, für einen folgenden liturgischen Gesang die Tonart anzugeben. Die Intonation, die damit auch in ihrer schriftlich fixierten Gestalt der Improvisation nahesteht, ist kurz und nach Form und Ausführung nicht festgelegt. Der Begriff der Intonation überschneidet sich z.T. mit dem des Introitus, der Intrada, des Präludiums und der Toccata, deren Funktion, zu intonieren, d.h. den tonus anzugeben oder eine Komposition einzuleiten, vielfach...