* 6. Okt. 1891 in Potsdam, † 24. Juni 1971 in Köln, Musikforscher. Er studierte – nach anfänglichen Studien der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie – von 1910 bis 1912 Mw. in München (A. Sandberger, Th. Kroyer), Leipzig (H. Riemann, A. Schering) und Berlin (H. Kretzschmar), wo er 1914 mit einer Arbeit über Chr. L. Boxberg promoviert wurde. Zugleich absolvierte er von 1912 bis 1914 am Sternschen Kons. in Berlin die Kompositions- und Kapellmeister-Klasse G. Bumkes. Nach Beendigung seiner Militärzeit im Ersten Weltkrieg und nach langem Lazarettaufenthalt wurde er 1917 von der preußischen Volksliedkommission mit der Einrichtung eines Volksliedarchivs betraut, das er bis 1933 leitete. 1921 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule zu Berlin zur Volksliedforschung. Danach lehrte er hier, zunächst als Privatdoz., von 1927 bis 1933 als a.o. Professor. 1924 übernahm er von H. Scherchen die Redaktion der Zs. Melos, 1931 wurde er Programmreferent und 1932 Leiter der Musikabteilung des Deutschlandsenders. Aufgrund seiner kulturpolitischen Ansichten und seines Eintretens für die Neue Musik wurde er 1933 aller seiner Ämter enthoben und konnte nur noch privat unterrichten. Nach dem Kriege zunächst als Doz. an der Münchener Musikhochschule tätig, leitete Mersmann von 1947 bis 1957 die Musikhochschule in Köln, von 1953 bis...