*um 1410 in Nürnberg, †24. Jan. 1473 in München, Organist, Lautenist und Komponist. Allem Anschein nach erhielt der wohl von Geburt an blinde Paumann als Sohn eines angesehenen Handwerkers (Vater vermutl. Kunz Paumann, †Juli 1444) in jungen Jahren die Unterstützung des Nürnberger Patriziers Ulrich Grundherr und ab 1423 durch dessen Sohn Paul. Obwohl wir über Org. und Stadtpfeifer in Nürnberg relativ gut informiert sind, ist zur musikalischen Ausbildung Paumanns nichts bekannt geworden. Spätestens 1446 hatte er die Organistenstelle an St. Sebald in seiner Heimatstadt inne. Wenige Jahre zuvor (1440/41) war dort durch Heinrich Traxdorff aus Mainz ein neues Instrument errichtet worden. Am 13. Dez. 1446 verlobte sich Paumann mit Margarethe Weichser und verpflichtete sich dabei, die Stadt nicht ohne Wissen und Erlaubnis des Rates und des Sebalder Pfarrers zu verlassen. Bei seiner Bestallung zum Stadtorg. am 11. Aug. 1447 leistete er dieses Versprechen auch dem Bürgermeister. Nunmehr war Paumann für alle Orgeln in der Reichsstadt zuständig und verantwortlich; er hatte bei offiziellen Anlässen, etwa Festmusiken oder Tanzmusik, auf öffentlichen Plätzen, im Rathaus und in den Kirchen zur Verfügung zu stehen. 1450 verließ Paumann entgegen allen Versprechungen heimlich die Stadt und...