Lebensdaten unbekannt, Musiker, vielleicht Franziskanermönch, nur als »frater Adam Ileborgh« in Verbindung mit fünf »preludia« und drei »mensurae« in einer Orgeltabulaturhandschrift bezeugt, und zwar allein für die Stadt Stendal und die Zeit seines dortigen Schulrektorats im Jahr 1448. Die vor Mitte des 19. Jh. durch die Hand von Aloys Fuchs in Wien gegangene, dann erst wieder 1887 nachweisbare und in der Folge in englischem privaten und amerikanischem öffentlichen Besitz weitergewanderte Tabulaturhandschrift, seit 1982 in unbekanntem Privatbesitz befindlich, zeigt, entgegen lange tradierter Angabe, ein Blattformat von nur 14,3 × 10,8 cm und ist somit für praktisches Spiel kaum geeignet; auffällig ist ebenfalls die Verwendung von Pergament als Beschriftungsmaterial und eine gewisse Tendenz zur Kalligraphie ihrer Musikeintragungen. Danach liegt offenbar nicht eine Gebrauchs-, sondern eher – auch dies ganz ungewöhnlich – eine ostensible und überreichungsfähige Dedikationshandschrift vor. Auch die an den Eintragungsbeginn gestellte, einen von Anfang an feststehenden Inhalt voraussetzende Ankündigung »Incipiunt preludia diversarum notarum secundum modernum modum subtiliter et diligenter collecta cum mensuris diversis hic inferius annexis per fratrem Adam Ileborgh Anno domini 1448 tempore sui rectoriatus [sic] in stendall« (zit. nach M. Staehelin 2001, S. 221) sowie verschiedene unkorrigierte Eintragungsfehler passen zur Annahme einer Dedikationshandschrift. Wer...