* 2. Nov. 1886 in Paris, † 18. Juli 1974 in Paimpol (Dep. Côtes-du-Nord), Sängerin. Gabrielle Ritter-Ciampi war zunächst als Pianistin tätig und ließ dann am Pariser Conservatoire und durch die Eltern, die selber berühmte Sänger waren, ihre Stimme ausbilden. Sie debütierte 1917 am Pariser Théâtre Lyrique als Virginie (V. Massé, Paul et Virginie). 1919 wurde sie Mitglied der Opéra-Comique, und seit 1921 gehörte sie auch zur Grand Opéra. Die großen Erfolge, die sie im italienischen und französischen Fach hatte (u. a. als Manon und Louise in den gleichnamigen Opern von J. Massenet und G. Charpentier), wurden von ihrem internationalen Rang als Mozart-Interpretin übertroffen, der in ihrer Verpflichtung als Konstanze (Die Entführung aus dem Serail) bei den Salzburger Festspielen 1932 nachdrücklichste Bestätigung erfuhr. Zum letzten Mal ist Ritter-Ciampi 1949 in Paris auf der Bühne erschienen, als sie in elf Vorstellungen die Doña Irène in R. Hahns comédie lyrique Le Oui des jeunes filles sang.Mit ihrer technisch perfekt gebildeten Stimme, die über einen Umfang von zweieinhalb Oktaven verfügte, und einer genuinen Musikalität bewegte sich Gabrielle Ritter-Ciampi bis zum Ende ihrer Karriere wie eine Primadonna alten Schlages auf den Bühnen Europas. Außer in Salzburg...