1. Carl, * 30. Nov. 1796 in Löbejün (bei Halle/Saale), † 20. April 1869 in Kiel, KomponistLoewe, CarlCarl Loewe. Loewe wurde als 12. Kind des Kantors und Lehrers Johann Andreas Loewe und seiner Frau Maria Eleonora, geb. Leopold, Tochter eines Seilermeisters aus Könnern (Kreis Bernburg), geboren. Den ersten Unterricht erhielt er beim Vater. Evangelischer Choralgesang und D. G. Türks 120 Handstücke für angehende Klavierspieler (2 Bde., Lpz./Halle 1792, rev. 31806, und 1795) waren erste musikalische Eindrücke. Durch seine Schwester Marie lernte er bereits als Kind die Balladen Gottfried August Bürgers kennen. 1807 bis 1809 wurde Loewe Chorsänger im Schulchor der Stadt Köthen, mit freiem Unterhalt, Schule und Gesangsunterricht. Danach besuchte er bis 1817 die Schule der Franckeschen Stiftungen in Halle, wo Türk seine Musikausbildung übernahm. König Jérôme von Westfalen (1807–1813) gewährte ihm aufgrund seines gesanglichen Talents ein jährliches Stipendium von »mehr als 100 Thalern« (H. J. Kühn 1996, S. 79); Loewe machte sich langfristig Hoffnungen auf die Hofkapellmeisterstelle in Kassel. In dieser Zeit lernte er auch Joh. Fr. Reichardt kennen. Nach dem Tode Türks (1813) bekam Loewe das Vikariat als Org. an der Marktkirche. 1817 bis 1820 studierte er Theologie in...