*fl. um 1300, Autor des Speculum musicae, das früher irrtümlicherwesie Johannes de Muris zugeschrieben wurde (zur Forschungsgeschichte R. Bragard 1953, S. 84–96). Sein Name (Iacobus) ist nur aus einem von Wilibald Gurlitt aufgelösten Akrostichon bekannt (H. Besseler 1925, S. 181, Anm. 2). Jacobus hat sich in Paris aufgehalten und eventuell auch studiert, denn er »hörte« dort die ersten beiden Bücher der boethianischen Musikschrift (II, LVI, 17 ([Angaben hier und im folgenden bezogen auf Buch, Kap., Satzziffer]; weitere Belege für den Parisaufenthalt bei Bragard 1954, S. 1f. und 14; K. Desmond 2000, S. 20). In bezug auf diese Stadt spricht Jacobus meistens im Plusquamperfekt und suggeriert damit eine fern zurückliegende Vergangenheit (Desmond 2000, S. 22). Jedes weitere Detail der Biographie ist hypothetisch. Die Methode, aus den von Jacobus verwendeten Quellen auf den Entstehungsort einzelner Bücher zu schließen (Bragard 1954, S. 2f. und 14), ist fragwürdig.Andere Einzelheiten des Textes (R. Steglich 1911, S. 186–190; J. Smits van Waesberghe 1949, S. 99f. und 109; Bragard 1953, S. 94f.; 1954, S. 4–6), die mit der Kirchenmusikpraxis (VI, XLI, 12 und 16; VI, LXXXIII, 17; VI, LXXXV, 24; M. Huglo 1971, S. 432; N. Meeùs 1993), der Orthographie wallonischer Tripla (Desmond 2000, S. 24) und der Benutzung der Quaestiones in musica (ca. 1100; ed. Steglich...