1. Johann, * um 1680, Ort unbekannt, † 3. Sept. 1748 in Leipzig, OrgelbauerScheibe, JohannJohann Scheibe. In einer Eingabe vom 20. März 1732 bezeichnet sich Scheibe als ein Landeskind des sächsischen Kurfürsten. Am 3. Nov. 1705 heiratete er als »Erbarer und kunstreicher Orgelmacher« (Traueintrag) die Einwohnerstochter Anna Rosina Hesse in Leipzig. Von den vier Kindern überlebte nur Johann Adolph die Eltern. Johann Scheibe war ein trefflicher, von J. S. Bach hochgeschätzter und in Abnahmegutachten mit Lob bedachter Orgelbauer, der als ›Universitätsorgelmacher‹ sämtliche Orgelwerke Leipzigs in Pflege hatte. Er baute Orgeln für: Leipzig, Paulinerkirche, 1710–1716 (48 Reg.; Disposition von Adam Orazio Casparini); Leipzig, Johanniskirche, 1745/46 (22 Reg.); Zschortau b. Delitzsch (I/12; erh.). Die Prospekte Scheibes weisen konkav und konvex gegliederte Fronten auf, die nur größere Pfeifengruppen zeigen und oben mit Voluten gekrönt, also nicht ›werkmäßig‹ gestaltet sind (sog. Leipziger Barockprospekt). Die von Bach beeinflußte Zschortauer Disposition enthält einen lückenlos aufgebauten Principalchor vom 8’ bis 1’ nebst Mixtur, während der Weitchor nur bis zum 4’ hinaufreicht. Die Basis des Manualwerks bildet ein Quintatön 16’; das Pedal ist nur mit zwei 16’-Registern besetzt. Ähnlich...